Motorschutzschalter gibt es in verschiedenen Ausführungen, die sich technisch in ihren Schutzeinrichtungen unterscheiden. Es gibt folgende Varianten:


1. MSS mit Kurzschlussauslösung und Bimetallauslösung für 3 Phasen (am meisten verwendet): Diese Variante schützt den Motor vor thermischer Überlastung mit einem Bimetall und einer elektromagnetischen Kurzschlussauslösung --> keine Vorsicherung notwendig.MSS mit Überstrom- und Kurzschlussschutz


2. MSS mit Kurzschlussauslösung und Bimetallauslösung für 1 oder 2 Phasen: Wird ein dreipoliger Motorschutzschalter (s. Punkt 1) für einen ein- oder zweiphasigen Verbraucher verwendet, so müssen die Strompfade in Reihe geschaltet werden. So verhindert man die frühzeitige Auslösung, da oft auch die gleichmäßige Belastung oder Spannung der drei Außenleiter überwacht wird (s. RCD → Funktionsprinzip)


3. MSS mit Kurzschlussauslösung, Bimetallauslösung und einer Unterspannungsschutzeinrichtung: Der Unterspannungsschutz sorgt dafür, dass die Versorgungsspannung allpolig abgeschaltet wird, wenn die Betriebsspannung unterschritten wird.

MSS mit Überstrom-, Unterspannungs- und Kurzschlussschutz
4. Motorvollschutz: Eine besondere Art des Motorschutzes mit direkter thermischer Überwachung der Ständerwicklung durch Halbleiterelemente, so genannte Thermistoren (hier: PTC, rot markiert im unten stehenden Bild). Bei Überschreitung der Nenntemperatur erhöht sich der Widerstand und sorgt für die Abschaltung des Motors. Dieser Schutz ist unabhängig von der Beschaltung für jeden Motor einsetzbar.

Zuletzt geändert: Dienstag, 4. Juni 2013, 10:45