5.1 Allgemeines

Das Löten  ist ein unentbehrlicher Bestandteil der Arbeit mit Elektronik. Gelötet wird immer dann, wenn zwei Teile verbunden werden sollen, um Strom zu leiten. Dazu werden zwei Kontakte mithilfe von Lötzinn verschmolzen. 

Es lohnt sich, bevor man das Netzteil aufbaut, das Löten zu üben. Man kann zum Beispiel ein paar Brücken aus Silberdraht in eine Testplatine verlöten oder abisolierte Leiterenden verzinnen, um ein Gefühl zu bekommen, bei welcher Temperatur und wie das Lötzinn schmilzt. 

Denken Sie auch daran, dass verdampfendes Lötzinn giftig ist! Es gibt viele Möglichkeiten diesen Dampf zu entfernen (zum Beispiel durch eine Absaugestation, die den giftigen Dampf filtern kann). Regelmäßiges Lüften des Raums wird trotzdem empfohlen. 


Abbildung: Arbeitsplatz mit Lötstation und Absauganlage, Quelle: BBS 2 Wolfsburg

5.2 Die Lötstation

Die Lötstation besteht aus dem Lötkolben, der an einem Netzteil angeschlossen ist. Das Netzteil besitzt einen Drehregler für die Einstellung der Temperatur und einen Kippschalter zum ein- bzw. ausschalten der Lötstation. Der Lötkolben liegt in einer Halterung, an der auch ein Schwamm zur Reinigung des Lötkolbens angebaut ist.

Der Lötkolben ist an der Spitze sehr heiß. Sie ist deswegen fern zu halten von allen schnell schmelzenden Gegenständen, wie Isolierungen und der Haut. Rückstände von Lötzinn oder anderen Werkstoffen auf der Spitze sind deswegen nur mit dem Schwamm auf der Halterung der Lötstation zu entfernen. Der Schwamm sollte permanent feucht sein, um eine Beschädigung der Lötspitze zu vermeiden.

Abbildung: Lötstation, Quelle: BBS 2 Wolfsburg

Nachdem die Lötstation angeschaltet wurde, kann über ein Drehrad die Temperatur des Lötkolbens über das Netzteil reguliert werden. Zum Weichlöten in diesem Projekt bietet sich eine ungefähre Temperatur von 280 °C an. Bei einer zu hohen Temperatur, kann es schnell zu Schäden an Bauteilen kommen. Eine zu niedrige Temperatur kann zu sogenannten "kalten Lötstellen" führen. Bei diesen umfließt das Lot den Kontakt, der durch das noch nicht verdampfte Flussmittel isoliert ist. Das macht die Lötstelle schlecht, bis gar nicht leitend. Um kalte Lötstellen einfach zu vermeiden bietet es sich an, den Kontakt des Bauteils oder des Silberdrahtes ein bisschen zu erwärmen, bevor man Lötzinn hinzu gibt, damit es zu einer Verschmelzung von beidem Kontaktflächen kommen kann.

5.3 Zusätzliches Werkzeug

Neben der Lötstation wird noch weiteres Werkzeug benötigt. Zu empfehlen ist ein Seitenschneider zum Kürzen der Anschlüsse von Bauteilen. Außerdem eine Entlötpumpe, falls eine Lötstelle mal daneben geht. Für das Entfernen von Isolierungen der Leitungen ist eine automatische Abisolierzange sinnvoll. Durch einfaches Einstellen können Schäden an den Adern der Leitung vermieden werden. Eine Möglichkeit heiße Bauteile während dem Einlöten zu halten, bietet eine Pinzette oder eine Telefonzange. Zusätzlich ist es immer gut einen 3.5er Schlitzschraubendreher zu haben.


Abbildung: Benötigtes Werkzeug, Quelle: BBS 2 Wolfsburg

5.4 Lötstellen

Eine gute Lötstelle sollte Vulkan-förmig und glänzend sein. Sie muss mit der Grundseite komplett auf der Leiterplatine fest verschmolzen sein. Oben soll die Lötstelle rund und nicht spitz zulaufen. Anschlüsse von verlöteten Bauteilen müssen komplett von der Lötstelle eingeschlossen sein und sollten nicht mehr heraus stehen.


Eine gute Lötstelle

Abbildung: Lötstelle, Quelle: BBS 2 Wolfsburg

Eine kalte Lötstelle ist matt und nicht glänzend. Diese sollte dann mithilfe einer Entlötpumpe oder mittels Entlötlitze entfernt und das Bauteil neu verlötet werden.

Eine schlechte Lötstelle

Abbildung: kalte Lötstelle, Quelle: BBS 2 Wolfsburg

Darüber hinaus ist es ratsam vor Beginn der Arbeit mit dem Lötkolben die allgemeinen Informationen der DGUV (Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung) zum "Manuellen Kolbenlöten mit bleihaltigen Lotlegierungen in der Elektro- und Elektronikindustrie" zu lesen. Hier werden neben wichtigen Hinweisen zu Arbeitsweisen auch Schutzmaßnahmen beschrieben, die der Unfallvermeidung und -vorbeugung dienen. Der Link zu diesen Informationen ist unten dargestellt.

Die oben beschriebenen Hinweise lassen sich hier nachlesen.

Zuletzt geändert: Dienstag, 14. Juli 2020, 10:26