Aufbau des Funknetzes

Zur Umsetzung einer zuverlässigen Heizungsautomatisierung in dem ca. 2000 m² großen Schulgebäude mit drei Etagen wurde ein dezentrales Homematic IP-Funknetz konzipiert. Aufgrund der Kanalbegrenzung von maximal 400 Kanälen pro CCU3-Zentrale wird auf jeder Etage eine separate CCU3 betrieben, die jeweils ein eigenes Subsystem bildet. Um die Funkabdeckung innerhalb der baulichen Gegebenheiten sicherzustellen – insbesondere angesichts von Stahlbetondecken und Brandschutztüren – werden pro Etage zusätzlich zwei Homematic IP Access Points eingesetzt. Diese fungieren als Repeater, um die Reichweite des Funkprotokolls (BidCoS) zu erweitern und die Kommunikation aller Endgeräte mit der jeweiligen CCU3 störungsfrei zu gewährleisten. Durch diese strukturierte Netzwerktopologie wird eine skalierbare und ausfallsichere Steuerung der Heizungsaktoren in allen Bereichen des Gebäudes ermöglicht.


Vorgehen

Ein zentraler Raum im 1. Stockwerk stellt aufgrund seiner Lage einen geeigneten Standort für die CCU3-Zentralen dar. Wichtig ist dabei, dass die CCU3s mit mindestens einem Meter Abstand zueinander montiert werden, da sie sich sonst gegenseitig bei der Funkkommunikation stören können.

Durch eine Funkmessung im Gebäude konnten die optimalen Positionen der Access Points – welche als Repeater fungieren – bestimmt werden. Der Netzwerkadministrator der Schule hat ein eigenes VLAN für das Projekt eingerichtet und die passenden Netzwerkdosen entsprechend gepatcht. Alle CCU3s und Access Points sind über LAN mit dem Netzwerk verbunden.

Die Access Points müssen jeweils an ihre zugehörige CCU3 angelernt werden. Bei erfolgreichem Anlernen leuchtet die Homematic IP-Taste türkis, und der Access Point fungiert automatisch als Repeater im jeweiligen Subnetz.
Hinweis: Die Access Points müssen über eine aktuelle Firmware verfügen. Ältere Firmware-Versionen unterstützen kein Advanced Routing und sind daher nicht kompatibel mit der geplanten Netzstruktur.

Wenn neue Geräte angelernt werden, wählen sie automatisch den Funkpartner (CCU3 oder Access Point) mit der besten Verbindung aus und kommunizieren anschließend dauerhaft über diesen. Wird das Gerät an einem anderen Standort installiert, sollte es dort für mindestens zwei Minuten stromlos geschaltet werden, damit es sich automatisch einen neuen Funkpartner mit optimaler Verbindung sucht. Aus diesem Grund empfiehlt es sich, die Geräte direkt an ihrem späteren Installationsort anzulernen.

Zuletzt geändert: Freitag, 27. Juni 2025, 18:09