Schritte:

Schritte werden in GRAFCET als Quadrate dargestellt und bekommen eine eindeutige alphanummerische Kennzeichnung innerhalb des Quadrates (alphanummerisch bedeutet einfach nur, dass die Kennzeichnung mit Zahlen und Buchstaben erfolgt). Es ist üblich, aber nicht vorgeschrieben, bei der Kennzeichnung der Schritte einfach von "1" an durchzuzählen in der Reihenfolge, in der die Schritte abgearbeitet werden (sofern möglich). An einen Schritt können mehrere Aktionen angehängt werden. Eine Aktion wird als Rechteck dargestellt und kann, muss aber nicht, kommentiert werden. Auf die verschiedenen Aktionen wird im Teil Aktionen genauer eingegangen. Die Norm empfiehlt, die Aktion auf die selbe Höhe wie den Schritt zu zeichnen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Aktionen, die zu einem Schritt gehören, darzustellen.

Aktion an Schritte anhaengen

Wichtig: Die Reihenfolge der Darstellung der Aktionen (im Beispiel M1 und M2) ist KEINE Aussage über die zeitliche Reihenfolge, in der die Aktionen ausgeführt werden. Es können beliebig viele verschiedene Aktionen an einen Schritt angehängt werden.

Ein wichtiger Schritt ist der Startschritt, häufig auch Initialschritt oder Anfangsschritt genannt. Der Startschritt ist der Schritt, bei dem sich die Steuerung befindet, wenn die Steuerung gerade eingeschaltet wurde. Der Startschritt wird durch einen doppelten Rahmen gekennzeichnet.

Startschritt

Transition (=Übergangsbedingung):

Um vom aktuellen Schritt in den nächsten zu gelangen, muss eine Bedingung erfüllt sein, die sogenannte Übergangsbedingung oder Transitonsbedingung. Ist der aktuelle Schritt aktiviert und die Transition zum nächsten Schritt erfüllt, so wird der aktuelle Schritt deaktiviert und der nächste Schritt aktiviert. Transitionen stellt man durch einen Querstrich auf einer von oben nach unten führenden Wirkline ( = Verbindung zwischen zwei Schritten) dar. Der Name der Transition kann links von dem Querstrich stehen. Man muss Transitionen allerdings keinen Namen geben. Die eigentliche Übergangsbedingung steht rechts vom Querstrich. Die Transition kann in Textform, als boolescher Ausdruck oder sogar graphisch dargestellt werden. Üblich ist es jedoch, die Übergangsbedingung über einen booleschen Ausdruck darzustellen. Um jede beliebige boolesche Verknüpfung darzustellen, reichen vollständig die logischen Operationen UND, ODER und NICHT aus. Die UND-Verknüpfung wird in GRAFCET durch " • " dargestellt. Da dieses Zeichen nicht im ASCII-Zeichensatz enthalten ist, kann anstelle des " • "  auch " * " verwendet werden. Die ODER-Verknüpfung wird in GRAFCET durch " + " dargestellt. Die NICHT-Operation wird durch einen Querstrich über der binären Variable dargestellt.

Zum Nachlesen der logischen Operationen: https://www.xplore-dna.net/course/view.php?id=15

Zusammenfassung der Darstellung von Schritten und Transitionen mit GRAFCET:

Zusammenfassung der Darstellung mit GRAFCET

Ablaufreihenfolge:

Üblicherweise werden die Schritte beginnend vom Anfangsschritt von oben nach unten abgearbeitet. Sollte der nächste Schritt nicht unterhalb des aktuellen Schrittes stehen, so wird diese Abweichung von der üblichen Abarbeitungsreihenfolge durch einen Pfeil auf der Wirklinie, der vom aktuellen zum nächsten Schritt zeigt, dargestellt. Wie dieser Pfeil auszusehen hat, schreibt die Norm nicht vor, es sollte aber klar sein, welcher Schritt vor welchem kommt. Abweichungen von der üblichen Abarbeitungsreihenfolge sind nicht ungewöhnlich, da die meisten Abläufe Schleifen sind, weshalb irgendwann der nächste Schritt oberhalb des aktuelles Schrittes stehen muss.

rückführung und logik

Zuletzt geändert: Sonntag, 3. Mai 2020, 07:27