Bei gespeichert wirkenden Aktionen wird, wie der Name schon sagt, Information in Variablen (beispielsweise in Merkern) gespeichert. So kann mit Hilfe des Merkers beispielsweise die Ansteuerung eines Motors fortgeführt werden, ohne dass der jeweilige Schritt noch aktiv ist. Dabei wird der Variablen der Aktion speichernd der Wert "1" zugewiesen, um den Merker zu setzen, oder der Wert "0", um ihn zurückzusetzen.

Es ist zu unterscheiden, wann die Zuweisung des Wertes 0 oder 1 erfolgt: bei Aktivierung des Schrittes, bei Deaktivierung des Schrittes oder bei Eintritt eines Ereignisses.

Speichern bei Aktivierung des Schrittes

Der Variablen wird speichernd ein Wert zugewiesen, sobald der zugehörige Schritt aktiviert wird.

Beispiel: Der Motor M1 läuft im Schritt 2 an, darauf folgend werden noch weitere Schritte abgearbeitet. Erst zu Beginn von Schritt 5 wird dann der Motor gestoppt.

Umsetzung: GRAFCET

Speichernde Aktionen in GRAFCET

Der Pfeil nach oben steht hier für eine speichernde Aktion, die der Variablen einen Wert bei der Aktivierung des zugehörigen Schrittes zuweist.


Umsetzung: S7-Graph

Speichernde Aktion mit S7-Graph

Das S und R steht hierbei für die Eingänge eines SR-Flipflops.


Umsetzung: FUP

Speichernd wirkende Aktion in TIA

Die Umsetzung von speichernden Aktionen erfolgt mit Hilfe von SR-Flipflops. Schrítt 2 aktiviert das Flipflop, so dass der Motor anläuft. Schritt 5 lässt das Flipflop dann wieder abfallen, und der Motor bleibt stehen. Dabei ist anzumerken, dass das "R" dominant ist. Sollten also fehlerhafterweise Schritt 5 und Schritt 2 gleichzeitig aktiviert sein, würde Schritt 5 den Motor trotzdem anhalten, da dieser das Flipflop auf LOW setzt.

Speichern bei Deaktivierung des Schrittes

Der Variablen der Aktion wird speichernd ein Wert zugewiesen, sobald der zugehörige Schritt verlassen wird.

Umsetzung: GRAFCET

Speichernd wirkende Aktion bei Deaktivierung

Analog zu oben ist bei einer speichernd wirkenden Aktion bei Deaktivierung der Pfeil nach unten gerichtet.

Umsetzung: S7-Graph

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Das "S0" steht hier dafür, dass erst wenn der Schritt 2 deaktiviert wird (also von "1" auf "0" springt) das Flipflop gesetzt wird und damit der Motor anläuft.

Umsetzung: FUP

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Dadurch, dass das Flipflop erst bei dem Übergang von Schritt 2 zu Schritt 3 gesetzt wird, ergibt sich so das dargestellte Ergebnis für FUP.

Gespeichert wirkende Aktion bei Ereignis

Der in der Aktion genannten Variablen wird speichernd ein Wert zugewiesen, wenn eine Bedingung erfüllt ist und der zugehörige Schritt aktiv ist.

Umsetzung: GRAFCET

Bei diesem Beispiel wird "M1" gesetzt, wenn Schritt 2 aktiv ist und B3 eine steigende Flanke von 0 auf 1 aufweist (gekennzeichnet durch den Pfeil nach oben). Möchte man zulassen, dass B3 bereits beim Eintritt in Schritt 2 gesetzt sein kann und dennoch M1 der Wert zugewiesen werden soll, so müsste nicht die Flanke von B3 ausgewertet werden, sondern der Zustand von B3:

Umsetzung: FUP

gespeichert wirkende aktion bei ereignis

Diese Umsetzung entspricht der oben genannten Zustandsabfrage von B3. Für eine Flankenabfrage müsste lediglich der Baustein "P" (Positive Flanke) für B3 eingefügt werden.


Zuletzt geändert: Montag, 4. Mai 2020, 19:23