Neben den Bemühungen den industriellen Sektor der Umwelt zu Liebe nachhaltiger zu gestalten, wollen wir uns jetzt dem privaten Umfeld und Privatleben widmen. Das private Leben nimmt neben unserer betrieblichen Tätigkeit, jeden Tag, den größten Teil unserer Zeit in Anspruch. Dementsprechend sollte es in der heutigen Zeit ein Bestreben jedes Einzelnen sein, auch im privaten Haushalt umweltbewusst zu leben und eine nachhaltige Lebensweise zu führen.

Im Folgenden werden wir uns um die Felder des privaten Konsums kümmern. Wenn man an das Thema Konsum denkt, dann doch in erster Linie an Nahrungsmittel. Niemandem ist die Tatsache verborgen, dass Kunststoffverpackungen ein großes Thema im Zusammenhang mit Umweltschutz und Ressourcenersparnis sind. Nicht nur die Herstellung, sondern auch die Entsorgung des anfallenden Abfalls stellt alle Akteure, sowohl Privatperson, als auch Politik und Unternehmen vor große Herausforderungen (siehe Müll in Ozeanen). Eine einfache und handhabbare Maßnahme für private Haushalte wäre eine Minimierung der Verpackungen aller Art durch Ausweichmöglichkeiten auf regionale Märkte oder eine konsequente Mülltrennung. Auch der Verzicht von Verpackungen im Markt des Vertrauens kann die nachfolgende Müllentsorgung entlasten. 

Ein jeder sollte sich außerdem Gedanken über seine Ernährung im eigentlichen Sinne machen. Laut einer Studie von Forschern der Universität in Pennsylvania ist zwar die Haltung von Tieren umweltschonender als die von pflanzlichen Produkten, die Beschaffung des Futters jedoch revidiert den vorherigen Vorteil. Für die Herstellung eines Kilos Gemüse fallen circa 150 Gramm CO2 an. Bei einem Kilo Rindfleisch fällt rund das 80-fache an. Jedoch sollte auch die Energiedichte pro Kilogramm eine Rolle in der Rechnung spielen, da gewichtsmäßig mehr Gemüse benötigt wird, als Fleisch. Dennoch; wäre es da nicht sinnvoller, etwas weniger Fleisch zu verzehren, beziehungsweise seine Ernährungsgewohnheiten ggf. zu überdenken um einen kleineren ökologischen Fußabdruck zu hinterlassen?

Einen positiven eigenen Beitrag kann man sicherlich auch leisten, wenn Fleisch aus nachhaltiger Tierhaltung gekauft wird. Wie dies aussehen kann, zeigt das folgende Video:


Ein weiterer Punkt ist das Wegschmeißen von Lebensmitteln - nicht nur Privathaushalte haben mit diesem Problem zu kämpfen. Eine umweltfreundliche Entsorgung (wenn es unbedingt sein muss) wäre die in einen Komposter, der sich im Garten befindet. Die daraus entstehende Erde kann als ein "Recycling-Produkt" wiederverwendet werden, anstatt die Müllentsorgung unnötig zu belasten. Dabei ist zu beachten, dass dort nur organisch abbaubarer Müll entsorgt wird. Doch das Wichtigste ist, nicht mehr verbrauchen, als auch wirklich konsumiert wird, da die Differenz zwischen Konsum und Verbrauch zwangsläufig im Müll landet. Zwar sind Firmen wie "ReFood" in der Lage, Essensabfälle aus der Industrie umweltfreundlich zur Energieerzeugung zu nutzen, jedoch sollte jede zusätzliche und unnötige Verschwendung von Lebensmitteln vermieden werden.

Einige Tipps aus dem bearbeiteten Thema zum Büroalltag sind durchaus auch für private Haushalte anwendbar (siehe u.a. Isolierung, Lüftungskonzept). Eine gute Isolierung und die Erneuerung von Fenstern wertet nicht nur die Hausfassade auf, sondern spart auch eine erhebliche Menge an Energie für die Klimatisierung gerade bei einfach verglasten Fenstern ein. Bei Einfamilienhäusern mit alten Fenstern geht rund 25% der Wärme allein durch die Fenster verloren. Neben der Einsparung von Energiekosten und damit verbunden die Reduzierung des CO2-Ausstoßes, steigt auch der Wohnkomfort und der Werterhalt des Hauses wird gesichert. Auch das richtige Lüften in privaten Einrichtungen trägt dazu bei, CO2 einzusparen. Es klingt zunächst obskur, denn die Wärme wird so aus dem Raum hinaustransportiert, jedoch lässt sich frische Luft mit viel weniger Aufwand erwärmen als "verbrauchte" Luft. Somit muss im Endeffekt weniger geheizt werden, wenn regelmäßig gelüftet wird und damit geht eine CO2- und Kostenersparnis einher. Darüber hinaus können sich Schimmel und andere Giftstoffe, wie Radon, nicht so leicht festsetzen.

Tipps Zum Stoßlüften:

  • Fenster kippen vermeiden
  • Wenn gelüftet wird, dann stoßlüften und Heizung ausschalten.
  • Circa 10-15 Minuten am Stück lüften.
  • mindestens einmal pro Tag, besser morgens und abends
  • ...

So sollte richtiges Stoßlüften aussehen 

Fensterkontakt - kann beispielsweise automatisch die Klimaanlage oder Heizung abschalten

Hier ist ein Fensterkontakt zu sehen. Dieser kann Klimaanlagen oder Heizkörper bei einer Fensteröffnung automatisch ausschalten.

Mobilität ist auch im privaten Umfeld ein sehr wichtiges Thema. Laut einer unabhängigen Umfrage käme es zwar für rund 50% der Befragten in Frage, auf das eigene Auto zu verzichten, jedoch nur, wenn die Anbindung an den ÖPNV flächendeckend gegeben wäre und Sharing-Angebote mehr ausgebaut würden. Leider ist gerade der Ausbau im öffentlichen Nahverkehr in ländlichen Regionen eher dürftig. 

Am besten wäre die Benutzung von ÖPNV, aber aus den eben genannten Gründen und der Tatsache, dass trotz Urbanisierung mehr als ein Drittel der Bewohner in Deutschland in ländlichen Gebieten wohnen, sind sie somit auf ihr Auto angewiesen. Daher wollen wir uns mit dem Thema Privatfahrten mit dem Auto nähern. Fokus unserer Betrachtung wird eine spritsparende und vorausschauende Fahrweise sein. Außerdem kümmern wir uns auch um den Freizeitbereich

Wir versuchen, alltägliche und einfache Tipps nahezubringen. 

Tipps Zum Autofahren:

  • Im Winter den Motor nicht "warmlaufen" lassen, bevor man losfährt, um das Enteisen der Scheibe zu vereinfachen
  • Den ersten Gang nur zum Anfahren benutzen (ca. 1-2 Fahrzeuglängen oder 10 km/h), dann direkt in den zweiten Gang schalten.
  • Wenn möglich, bei Verzögerungen nicht in den Leerlauf schalten, sondern die Motorbremse arbeiten lassen -> dann verbraucht das Fahrzeug nämlich nichts.
  • Die Gänge nicht ausfahren, sondern regelmäßig und früh schalten (je nach Getriebe und Fahrzeug unterschiedlich, ab dem zweiten Gang normalerweise spätestens bei 2.000 U/min).
  • Unnötige Verbraucher ausschalten (Klimaanlage, Sitzheizung, Spiegelheizung, Radio, Licht, Multimedia)
  • An Geschwindigkeitsvorgaben/ Richtgeschwindigkeiten halten.
  • Früh genug vom Gas gehen, wenn bremsen in unmittelbarer Entfernung erforderlich ist (vorausschauendes Fahren)
  • Sofern eine "Start-Stopp-Technologie" im Fahrzeug vorhanden, sollte sie benutzt werden, um Treibstoff beim Halten zu sparen 
  • ...

Um ein praxisnahes Beispiel zu nennen wurde der dick markierte Tipp von uns selber durchgeführt. Getestet auf einem Skoda Yeti (5L) 2,0-Liter-Diesel (81 kW/110 PS). Der Motor lief im Stand und alle Verbraucher (siehe Liste) wurden ausgeschaltet. Der Verbrauch pro Stunde belief sich auf 0,4 Liter. Nach dem Einschalten aller genannten Verbraucher belief sich der Verbrauch auf 0,9 Liter/Stunde. Man sieht, dass man mit ganz einfachen und handhabbaren Tipps Treibstoff und Geld spart und außerdem die Umwelt schont. 


Links der Verbrauch mit ausgeschalteten Verbrauchern, rechts mit allen eingeschalteten Verbrauchern 

Weitere Alltagstipps aus verschiedenen Gebieten:

  • Beim Duschen kann während der "Einseifzeit" das Wasser abgestellt werden, um Trinkwasser zu sparen.
  • Beim Zähneputzen macht es Sinn, das Wasser nicht die ganze Zeit laufen zu lassen, sondern nur zum Anfeuchten und Säubern der Borsten.
  • Einkaufszettel verwenden um "Überschusskaufen" zu verhindern.
  • Mindesthaltbarkeitsdatum ≠ Verfallsdatum; Geruchs- und Geschmackstest durchführen.
  • Lebensmittel, die nicht direkt gebraucht werden, können eingefroren werden.
  • Beim Einkaufen auf selbst mitgebrachte Tragemöglichkeiten zugreifen.
  • Leitungswasser trinken, denn dieses ist in Deutschland qualitativ häufig hochwertiger und billiger als Mineralwasser aus Flaschen. 
  • Am besten nur Wasser aus Glasflaschen kaufen.
  • Im Winter die Heizkörper nicht voll aufdrehen (Stufe 2-3 reicht schon aus, vor allem in Räumen, die nicht so oft benutzt werden).
  • Schon beim Kauf eines elektrischen Geräts auf dessen Stromverbrauch und Effizienz achten (Abbildung ist unten zu finden)
  • Auto in der Waschanlage waschen; dies spart Wasser und schützt das Grundwasser vor Kontaminierung
  • Die Butterbrote lieber in eine Brotdose packen, anstatt in Alu- oder Frischhaltefolie einzuwickeln, da die Herstellung derer sehr umweltschädlich ist 
  • ...

Diese Listen können natürlich beliebig erweitert werden. Dies wurde durch die Punkte unter dem jeweils letzten Tipp verdeutlicht.

Das frischeste Wasser kommt immer noch aus dem Wasserhahn und schmeckt in Glasflaschen besonders erfrischend 

Auch in der Freizeit lässt sich ein Beitrag für die Umwelt leisten. Ein Jeder sollte sich die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller wäre, das Fahrrad zu benutzen, um kleine Erledigungen im Nachbardorf oder den Kleineinkauf zu tätigen. Wäre es nicht umweltschonender zu wandern, anstatt in den Freizeitpark zu fahren? Hier unterlassen wir es, Tipps zu nennen, denn jede Person bestimmt selbst, wie seine Freizeit zu gestalten ist. Wir wollen lediglich für eine nachhaltige Lebensart sensibilisieren.

Beispiel einer Energieeffizienz-Plakette wie sie auf den meisten Kleingeräten zu finden ist (Wäschetrockner) 


Zuletzt geändert: Dienstag, 7. Januar 2020, 17:12