Nun werden wir uns, anlässlich des Themas "Umweltschutz" mit dem ökologischen Fußabdruck beschäftigen. Im Folgenden wird der Begriff mit ÖF abgekürzt. 

Das Konzept des "Ecological Footprint" wurde 1994 von Mathis Wackernagel und Wiliam Rees ins Leben gerufen und später (2003) in den Tätigkeitsbereich des "Global Footprint Network" übergeben. Unter ihm versteht man die nutzbare Fläche eines Menschen, die nötig ist, um seinen Lebensstil in biologischer und produktiver Art und Weise auf lange Sicht aufrecht zu erhalten. Der ökologische Fußabdruck besitzt die Maßeinheit "gha" (Globaler Hektar), welche einem Hektar mit einer durchschnittlichen biologischen Produktivität entspricht, denn Wiesen und Wälder haben natürlicherweise eine andere Biodiversität und biologische Produktivität als beispielsweise Berge und Wüsten.

Sekundärquelle: BPB

Die Herausforderung des Global Footprint Network besteht darin, ein einheitliches Maß in Form von Globalen Hektaren zu schaffen, um die unterschiedlichen Flächen gut miteinander vergleichen zu können. Jedoch gibt es auch viele Kritiker des ÖF, die bedauern, dass es nur einen Indikator als Maß für den ÖF gibt und dass viele Aspekte der Nachhaltigkeit vernachlässigt werden. Trotzdem ist das Bewertungskriterium seit 1994 das selbe geblieben. Wichtig anzumerken ist, dass der ÖF ein gutes und einfaches Konzept ist, Länder und Kontinente mit ihren unterschiedlichen Lebensstandards miteinander zu vergleichen

Auf der Seite www.fussabdruck.de, die von der Organisation "Brot für die Welt" entwickelt wurde, hat jeder die Möglichkeit seinen eigenen ökologischen Fußabdruck herauszufinden und findet außerdem Tipps, um einen möglicherweise erhöhten Fußabdruck zu senken. Später verlinken wir Ihnen die Seite und regen zum Teilen des Ergebnisses an. Wir, als Ersteller dieses Kurses, haben den Fußabdrucktest mit zwei sehr unterschiedlichen Lebensweisen durchgeführt und kamen auf erstaunliche Ergebnisse:

Die linken zwei Fußabdrücke repräsentieren unsere beiden Testergebnisse. Links davon sieht man den ÖF einer veganen Person, die kein Auto besitzt, in einer sehr kleinen Wohnung wohnt und auch sonst einem sehr nachhaltigen Lebensstil nachgeht. Rechts ist der ÖF einer sehr wohlhabenden Persönlichkeit zu sehen, die einem sehr exzentrischen Lebensstil nachgeht. Wenn alle Menschen einen ähnlichen Lebensstil wie die linke Person verfolgen würden, dann bräuchte man 1,4 Erden, um alle Menschen unterzubringen. Bei der rechten Person wären es sogar 10,3 Erden. Dieses Ergebnis ist erschreckend! Spätestens nach diesem Test sollte ein jeder über seinen bisherigen Lebensstil nachdenken. Nur bei der nachhaltigsten und umweltfreundlichsten Lebensweise, die man bei diesem Test auswählen kann, braucht es genau 1,0 Erden, um alle Menschen zu "ernähren".

Diese Grafik veranschaulicht, wie viele Erden notwendig sind, wenn die Weltbevölkerung so leben würde, wie die Menschen in den jeweiligen Staaten.

Quelle: Giljum, Sustainable Europe Research Institute (SERI) 2007
Quelle: Giljum, Sustainable Europe Research Institute (SERI) 2007

Die Grafik zeigt die Zusammensetzung des durchschnittlichen Fußabdrucks in Deutschland.

In Deutschland wird über ein Drittel des durchschnittlichen Fußabdrucks für Ernährung benötigt. Davon stehen rund 80 Prozent für tierische Lebensmittel. Im Bereich Wohnen ist der größte Anteil die Heizenergie. Im Mobilitätsbereich sind eine Mäßigung der Mobilitätsansprüche und eine Bevorzugung klimaschonender Verkehrsmittel die Hauptansatzpunkte. Die unten stehende Grafik vergleicht verschiedene Fortbewegungsmittel und offenbart das CO2-Einsparpotential. Beim Konsum bieten Modelle des Teilens und langlebige, umweltverträgliche Produkte die Möglichkeit den Fußabdruck zu verkleinern. [Zitat]

Quelle: UPI

In der Grafik des UPI lässt sich erkennen, dass die Herstellung von Elektroautos, sogar noch mehr CO2 freisetzt, wie die eines Verbrenners. Deshalb ist die Illusion des umweltfreundlichen Fahrens mit elektrischen Fahrzeugen auch mit Herausforderungen verbunden. Die umweltfreundlichsten Fortbewegungsmethoden, die zum einen den Geldbeutel schonen, aber auch die Fitness verbessern, sind Fahrrad und  E-Bike/Pedelec ( Pedal Electric Cycle), wobei natürlich bedacht werden muss, dass die Speisung der Fahrrad-Akkus auch mit Umweltbelastung verbunden ist.

Wenn sie sich tiefergehend über das Thema "Ecological Footprint" informieren wollen, dann scannen sie doch einfach den QR-Code mit ihrem Handy oder Tablet ein. Die englischsprachige WWF-Broschüre informiert anschaulich darüber, wann die jeweiligen Länder ihre Ressourcen für das Jahr 2019 verbraucht haben. 


Zuletzt geändert: Mittwoch, 2. Oktober 2019, 14:41