Ein Schleifringläufer ist prinzipiell genauso aufgebaut wie ein Kurzschlussläufer, mit dem Unterschied, dass die Läuferwicklung nicht kurzgeschlossen sind, sondern über Schleifringe nach außen auf Klemmen geführt werden.
Verbindet man diese Klemmen außen direkt miteinander, arbeitet der Schleifringläufer wie ein Kurzschlussläufer (die Wicklungen werden kurzgeschlossen). Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, Widerstände zwischen die Wicklungen zu schalten. Dadurch fließt ein geringerer Strom in den Wicklungen, der Motor läuft langsamer. Durch Variieren dieses Widerstandes kann damit die Drehzahl und das Anlaufmoment beeinflusst werden.
Für einen sanften Anlauf wird nach und nach der Widerstand verringert, entweder elektronisch mittels einer SPS oder in Schütztechnik (VPS).

Die Schleifringe führen die Wicklungen über Kohlebürsten nach außen. Diese reiben beim Betrieb des Motors am sich drehenden Rotor und nutzen sich dadurch ab. Ein Schleifringläufer ist also wartungsintensiv, kann dafür ein gutes Anlaufverhalten und eine einfache Drehzahlsteuerung ermöglichen.

Schleifringläufer werden deshalb überall da eingesetzt, wo niedrige Anlaufströme bei hohem Anlaufdrehmoment nötig sind, zum Beispiel im Hochleistungsbereich (Werkzeugmaschinen, Mühlen / Pumpen / Lüfter, Krananlagen).

Zuletzt geändert: Mittwoch, 12. Juni 2013, 11:51