Die meisten größeren elektrisch betätigten Ventile sind heute vorgesteuert.

Als Vorsteuerung bezeichnet man es, wenn die Betätigung, also z.B. ein Elektromagnet nicht direkt das Ventil verstellt, sondern lediglich dafür sorgt, dass eine kleine Arbeitskammer sich mit Druckluft füllt, die dann zur Verstellung des Ventils führt.

Vorsteuerungssysmbol

Die Kraft die die Betätigungsanlage aufbringen muss ist dadurch deutlich kleiner, sodass kleinere Elektromagnete geringerer Leistung eingesetzt werden können, die meistens sogar direkt von der SPS betrieben werden können. Mitunter reduziert sich sogar das Gewicht des Ventils, da ein so viel kleinerer Elektromagnet verwendet werden kann, dass dies den Gewichtszuwachs durch die zusätzliche Mechanik im Ventil ausgleicht.

Ein Nachteil ist der deutlich komplexere Aufbau des Ventils, sodass vorgesteuerte Ventile nur dort eingesetzt werden, wo durch die Vorsteuerung eine direkte Ansteuerung ermöglicht wird und diese zu einer günstigeren Gesamtanlage führt.

In der Regel wird für die Vorsteuerung der normale Arbeitsdruck der Anlage verwendet. In seltenen Fällen kommt es jedoch auch vor, dass wenn besonders sanft laufende Ventile realisiert werden sollen, diese einen separaten Anschluss für die Druckluft der Vorsteuerung besitzen, der dann um einiges kleiner als der Arbeitsdruck gewählt wird.

Der interne Aufbau und die Komplexität des Betriebs dieser Art Ventile übersteigt den einer "normalen" Vorsteuerung jedoch drastisch, sodass sie nur sehr selten anzutreffen sind.

Zuletzt geändert: Mittwoch, 4. März 2020, 09:44