Bild eines zerlegten MotorschutzschaltersEin Motorschutzschalter (MSS) überwacht die Stromaufnahme des Motors und schützt ihn so vor Überlast und Kurzschlusströmen. Im Gegensatz dazu steht die direkte Überwachung der Wicklungstemperatur (s. Motorvollschutz). Die Auslösung des MSS erfolgt im Wesentlichen durch zwei Mechanismen, die in Reihe hintereinander geschaltet sind und für jede Phase einmal vorhanden sind, das heißt es sind insgesamt sechs Auslöser vorhanden. Die Auslösemechanismen sind folgende:


1. Bimetallauslösung (Überstromschutz):

Durch die mechanische Überbelastung des Motors erhöht sich die Stromaufnahme, die dazu führt, dass sich das Bimetall erwärmt. Durch die Erwärmung des Bimetalls erfolgt eine Verformung, die bei einem gewissen Grad das Schaltschloss auslöst, was zu einer allpoligen Abschaltung der Versorgungsspannung führt. Symbolik: Die Bimetallauslösung wird durch das rot markierte Symbol im Schaltsymbol gekennzeichnet.

Schaltzeichen Motorschutzschalter mit Hilfskontakten
2. elektromagnetische Auslösung (Kurzschlussschutz):

Entsteht im Motorstromkreis ein Kurzschluss, so wird durch die Spule ein Magnetfeld erzeugt, was dafür sorgt, dass das Schaltschloss allpolig die Versorgungsspannung des Motors abschaltet. Die Auslösezeit nimmt mit steigendem Auslösestrom ab. Symbolik: Die Kurzschlussauslösung wird durch das blau markierte Symbol im Schaltsymbol gekennzeichnet.


Hinweise: Eine Abschaltung im Kurzschlussfall ist notwendig, um als Motorschutzschalter zu gelten. Ein Motorschutzschalter, der den Kurzschlussstrom sicher abschalten kann, kann ohne Vorsicherung im Stromkreis betrieben werden ("eigensicher"). Ist dies nicht der Fall, ist unbedingt eine Vorsicherung in Form einer Schmelzsicherung oder eines Leitungsschutzschalters zu installieren.

Zuletzt geändert: Freitag, 2. März 2018, 22:01