Kondensatormotor
Um einen Motor selbstständig anlaufen zu lassen wird ein Drehfeld benötigt. Bei Drehstrommotoren bringt das Netz dieses Drehfeld bereits mit, da die drei Phasen dieser Netzart phasenverschoben sind und sich somit "von selbst" ein Drehfeld ergibt. Wechselstrommotoren haben jedoch nur eine Phase zur Verfügung. Um ein Drehfeld zu erzeugen, muss eine zweite, phasenverschobene Phase erzeugt werden. Dies wird mithilfe eines Kondensators beim Kondensatormotor erreicht. Dieser Kondensator wird in eine Hilfswicklung geschaltet und erzeugt beim Kondensatormotor ein elliptisches Drehfeld.
Auch Drehstromasynchronmaschinen können mithilfe der Erzeugung eines Drehfeldes an Einphasennetzen betrieben werden, hierfür wird eine sogenannte "Steinmetzschaltung" verwendet, auf die hier nicht näher eingegangen werden soll.
Da beim Anlaufen eines Kondensatormotors hohe Ströme fließen, werden häufig speziell zum Anlauf große Kondensatoren zugeschaltet, die "Anlaufkondensatoren". Für den normalen Betrieb werden diese wieder abgetrennt. Der kleinere "Betriebskondensator" reicht dann aus.
Aufgrund der Kondensatoren ist dieser Motortyp häufig schwer, wodurch seine Einsatzgebiete beschränkt sind. Da mit dem Kondensatormotor jedoch sehr gute Wirkungsgrade erreicht werden können, wird er häufig im Haushalt eingesetzt, wo er einfach an das 230V Wechselstromnetz angeschlossen werden kann. Somit findet man den Kondensatormotor in Rolläden- und Markiesenantrieben, in Kühlschränken oder in kleineren Werkzeugmaschienen.
Kondensatormotoren zählen zu den Asynchronmotoren.
Um Motoren mit Wechselspannung zu betreiben werden neben den Kondensatormotoren vor allem Universalmotoren und mittels Frequenzumrichtern (die aus dem einphasigen Wechselstrom Drehstrom erzeugen) betriebene Drehstrommotoren eingesetzt.